Nach mehreren Jahren in Neuseeland bin ich zu dem Schluss gekommen, dass zwei Dinge dort ausschlaggebend sind fuer den besten Wohnort:
1. Windstilles, sonniges, trockenes Klima (seltener Fund, aber es gibt Mikroklimas).
2. Eine nette, regionale Mentalitaet (bei aller zur Schau getragenen Freundlichkeit, unter der Oberflaeche sieht's auf Dauer anders aus).
Neuseeland ist eine truegerische Schoenheit. Es ist traumhaft schoen, aber es blasen staendig eisige Winde, bei durchgehend niedrigen Temperaturen, und so sind dort auch die Menschen. Etwas anders verhaelt es sich auf der Nordinsel, wo Wellington meine erklaerte Lieblingsstadt ist - an windstillen Tagen, die leider selten sind. Aber menschlich ist Wellington einfach toll, man fuehlt sich gut aufgehoben.
Klimatisch kann man es weiter noerdlich und oestlich noch weitaus besser treffen, aber dort kommt dann ein unguter Poebelfaktor ins Spiel, speziell in Auckland und Umgebung, wo man auf recht rauhe Burschen treffen kann - lasst Euch nicht taeuschen, in Neuseeland wird mit harten Bandagen gekaempft. Diese sich selbst so putzig darstellenden "Kiwis" beherrschen alle Rugbymanoever.
Wenn ich wieder mal nach Neuseeland ziehen sollte, was ich nicht ausschliesse, wuerde ich mir wohl ein windstilles Sonnen-Eck suchen; meine Favoriten sind ausser Wellington Akaroa, Picton, Arrowtown, und Queenstown. Auch nicht zu verachten ist Timaru, und wenn es nicht so kalt waere, wuerde ich auch Invercargill auf die Landkarte setzen, denn dort sind die Leute richtig nett - im Gegensatz zu Dunedin, das ich intern als "Dorkistan" bezeichne, seiner muffeligen Bevoelkerung wegen.
Lasst Euch von meiner Muffelei bitte nicht den Urlaub vermiesen - man amuesiert sich dort ueberall praechtig als Tourist, keine Frage. Aber wenn man dort lebt, gibt es Dinge, da kommt einem die Galle hoch - hoeher als an manchen anderen Orten. Dennoch halte ich Neuseeland unterm Strich fuer bereisenswert, und auch lebenswert.