Zuerst mal sollte man sich darueber klar sein, als was man einzuwandern gedenkt: Investor, Halter eines zeitbegrenzten Arbeitsvisums, Halter einer unbegrenzten Aufenthaltsberechtigung, oder Halter eines Arbeitsvisums, das zur unbegrenzten Aufenthaltsberechtigung werden kann.
Letzteres ist fuer die meisten die praktischste Loesung, die sich hier gemuetlich niederlassen wollen, sei's fuer immer, oder nur fuer ein paar Jahre.
Neuseelands Einwanderungssystem arbeitet mit einem Punktesystem, dessen Bewertungsschwelle fuer Bewerber jedes Jahr entweder gehoben oder gesenkt wird, je nachdem, wieviel bedarf an neuen Einwanderern besteht.
Das heisst, man muss als Einwanderer eine bestimmte Punktezahl erreichen, um ins Auswahlverfahren zu kommen.
Das waere also schonmal das erste Kriterium, genuegend Punkte zu bekommen, um die „Expression of Interest“, die Absichtserklaerung, einzuwandern, ueberhaupt auf den Schreibtisch der Sachbearbeiter zu bekommen.
Punkte bekommt man fuer die folgenden Aspekte:
- Alter (je juenger, desto besser, und ab 43 bekommt man in der regel keine Punkte fuers Alter mehr, was aber nicht heisst, dass man dann nicht mehr einwandern koennte)
-Ausbildung (eine zu haben, ist gut; eine zu haben, die in Neuseeland gebraucht wird, ist besser; eine zu haben, die in Neuseeland ohne weiteres anerkannt wird, ist am besten. NZQA ist die dafuer zustaendige Stelle zur Anerkennung von Ueberseeausbildungen. Grundsaetzlich werden Ausbildungen aus anderen Commonwealthstaaten am schnellsten anerkannt, also aus England, Kanada, Suedafrika, etc., weil das System am aehnlichsten ist. Kleiner Tip: Europaeische Ausbildungen werden zwar nicht so ohne weiteres anerkannt, aber wer einen kleinen Umweg ueber Grossbritannien machen kann, spart sich viel Gerenne. Meine Frau z.B. hatte dadurch, dass wir vorher in England lebten, ihre deutsche Krankenschwesternausbildung in Grossbritannien anerkannt bekommen (Maastrichter Vertraege), wodurch die Neuseelaender quasi automatisch einen OK Stempel draufhauten, als wir hier ankamen. Eine Bekannte von uns, auch eine deutsche Krankenschwester, die nicht den Umweg ueber England gemacht hatte, musste erstmal ein paar Semester an der Uni „nachsitzen“).
-polizeiliches Fuehrungszeugnis; dabei zaehlen jedoch nur wirklich schwerere Delikte, die einen fuer 5 oder mehr Jahre hinter Gitter brachten, und die weniger als 5 Jahre zurueckliegen. Strafzettel oder selbst Bewaehrungsstrafen stoeren keinen grossen Geist hier.
-Englische Sprachkenntnisse werden bevorzugt
-Berufserfahrung in einem Umfeld, das mit Neuseeland zu vergleichen ist, wird bevorzugt (Europa, USA, Kanada, suedliches Lateinamerika, Suedafrika, und Singapur und Japan zaehlen z.B. dazu)
-Falls man wehrpflichtig im eigenen Land ist, muss dieser Aspekt bereinigt sein, bevor man nach Neuseeland zugelassen wird, da hier diplomatische Interessen gewahrt werden sollen (man will ja keine anderen Laender veraergern)
-Die Bereitschaft, ausserhalb Aucklands zu siedeln, gibt extra Punkte
-Ein Gesundheitscheck muss im gruenen Bereich sein. Einwanderer sollten weder psychische Erkrankungen, noch dialysepflichtige Erkrankungen haben. Tropenkrankheiten und schwere, exotische Virenerkrankungen werden selbstverstaendlich auch nicht gern gesehen.
-Staatsbuerger Australiens, Fijis, oder Samoas haben sowieso Aufenthaltsrecht in Neuseeland
Es wird auch gefragt, wie man sich finanziell ueber wasser zu halten gedenkt. Wer kein Jobangebot vorliegen hat, unterschrieben als Arbeitsvertrag mit datum zum Anfangen, sollte genuegend Mittel nachweisen koennen, um sich und die Familie durchzubringen, bis Arbeit gefunden wird. Das muss keine astronomische Summe sein, aber etwas in der Hoehe von EUR 15.000 waere bestimmt fuer alle Beteiligten beruhigend.
Die Gebuehren fuer die Einwanderungsverwaltung muessen auch bezahlt werden, klar. Die liegen jedoch beiweitem nicht so hoch wie die Betraege, die einem Einwanderungsagenturen abzuknoepfen versuchen.