Die Maori selbst empfinden sich als die Nachfahren ihrer Urahnen aus dem mythischen "Hawaiki", einem sagenumwobenen Ort, den niemand genau auf einer Karte eintragen kann.
Es gibt Forscher, die sich ziemlich sicher sind, dass die Maori auf Volksstaemme zurueckgehen, die die Kuestengebiete des heutigen China in einem massenhaften Exodus verliessen, vermutlich durch das Eindringen der himalayischen Bergvoelker bedingt, die nach Indien und China vorstiessen. Wir sprechen hier von Ereignissen, die gut und gerne fuenf- bis zehntausend Jahre zurueckliegen.
Die so Vertriebenen schwaermten aus ueber die pazifische Halbkugel der Erde, und breiteten sich aus im gesamten pazifischen Raum (Polynesien hauptsaechlich, aber auch Japan, und man sagt, dass sie bis Suedamerika vordrangen und dort mit Naturvoelkern verschmolzen).
Im Laufe der Geschichte schwappten dann auch Migrationswellen wieder einmal zurueck in westlicher Richtung, bei welcher gelegenheit die mittlerweile "polynesischstaemmigen" Ursiedler Neuseelands in Neuseeland anlandeten, nimmt man an.
Es gibt heute durchaus noch eine florierende Maorikultur in ganz Neuseeland. Die Maori geniessen eine Menge Sonderrechte, und besitzen viel eigenes Land, das ihnen durch den Treaty of Waitangi schon von den Briten im 19. Jahrhundert zugesprochen worden war, dessen Einhaltung jedoch erst jetzt so langsam in die Poette kommt.
Man sieht in vielen Doerfchen sogenannte "Marae", versammlungshallen der Maori, in denen traditionelle Versammlungen regelmaessig stattfinden. Maori als Sprache ist gleichberechtigt mit Englisch, und alle offiziellen Dokumente muessen in Maori und Englisch verfuegbar sein.
In der Schule lernen die Kinder, egal, ob Maori oder nicht, die "Haka", den beruechtigten Kampftanz der maori, den auch die nationale Rugbymannschaft, die All Blacks, regelmaessig auffuehren bevor sie spielen.
Natuerlich mischen sich Maori seit langem mit den anderen Neuseelaendern, aber selbst mit, z.B., einer Maori-Grossmutter allein hat man schon einen "Iwi", einen Stamm, zu dem man als "Erbmaori" theoretisch gehoert, und mitmachen darf.
Ach ja, und es gibt eine ganze Menge Fernseh- und Radiosender, die in Maori senden, sowie eine grosse Menge erfolgreicher Maori Musiker und Dichter.
Man kann also durchaus sagen, dass die Maorikultur auch in traditioneller Form durchaus noch anzutreffen ist.